Pfarrer Fliege: 'Ohne Versöhnung mit dem Täter bleibt ein Opfer ein Opfer.'
Datum: Sonntag, dem 14. März 2010
Thema: Auto Frage


Jürgen Fliege plädiert für einen emotionalen Täter-Opfer-Ausgleich

Tutzing. Während an deutschen Schulen beinahe täglich neue Fälle von Missbrauch und Misshandlung bekannt werden, hat sich nun der bekannte Fernsehpfarrer Jürgen Fliege zu Wort gemeldet: "Alle reden davon, den Opfern beizustehen. Aber im Grunde werde sie diese Bindungen, die durch den Missbrauch entstanden sind, nie mehr los. Also stehen sie früher oder später alleine da. Wahrscheinlich müssen sie diese dunkle Stunde ihres Lebens mit dem Schicksal, dem lieben Gott oder wem auch immer alleine durchfechten", so Jürgen Fliege. "All den vielen Missbrauchsopfern, die jetzt oft nach Jahren von ihrem Leid erzählen, empfehle ich, ein Gespräch mit Natascha Kampusch zu führen. Denn wir reden die ganze Zeit von Entschuldigung und von Strafen und von Verjährung. Aber keine Entschuldigung und kein Strafgericht und kein Geld der Welt kann die seelischen Leiden, die ein junger Mensch sein Leben lang mit sich trägt, wegnehmen. Missbrauchsopfer bleiben für ihr Leben lang gezeichnet. Ich bin selber eines und weiß daher, wovon ich spreche. Wie man aber diese inneren Wunden schmerzfrei bekommt, genau das lehrt Natascha Kampusch aus eigener Erfahrung. Sie hat meine ganze Bewunderung. Natascha Kampusch, das ist die junge Frau aus Österreich, die als junges Mädchen von ihrem Peiniger über acht lange Jahre hinweg in ein Kellerverlies gesperrt wurde. Und weil sie immer wieder gefragt wurde, warum sie nicht die vielen Gelegenheiten genutzt hatte wegzulaufen, sagt sie in einem ergreifenden Interview, weil sie noch nicht reif gewesen wäre wegzulaufen. Wer soll das verstehen! Später erklärt sie es. Wenn sie damals schon weggelaufen wäre, dann wäre sie als "Opfer" eines bösen Mannes in der Presse vorgestellt worden. Und die Presse hätte sie nach einiger Zeit dann fallen gelassen. Opfer sind auf die Dauer unerträglich. Genau das hatte sie in all den Jahren im Keller aus den Medien gelernt. Erst wenn sie die Entführung innerlich überwunden hätte, dann wäre der Zeitpunkt da, nicht als Opfer aus dem Keller zu kommen, sondern als innerlich freie junge Frau. Und dazu hätte sie den Täter studieren und auch irgendwie lieb gewinnen müssen. Erst müsste sie ihm vergeben können angesichts seiner eigenen Kindheit und frühen Verwundungen, dann wäre der Zeitpunkt da gewesen, dass sie innerlich frei von ihm auch äußerlich weglaufen konnte.Versöhnung und Vergebung scheint ein Weg zu sein, sich von dem Grauen, das einen Tag und Nacht begleitet, befreien zu können. Und Versöhnung und Vergebung braucht immer eine Zuwendung zum Täter, die für alle Öffentlichkeit erst einmal unverständlich ist."
Jürgen Fliege (geb. am 30. März 1947) ist Vater von zwei Töchtern, evangelischer Pfarrer, TV- und Radiomoderator, Filmemacher sowie Autor zahlreicher Bücher und Artikel. Er lebt in der Nähe von München.

Nach zwölf Jahren Pfarramt bei Aachen arbeitete er zunächst im Auftrag der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) freiberuflich bei verschiedenen Fernseh- und Hörfunkstationen. Von 1994 bis 2005 war "Fliege - Die Talkshow" (ARD) von Montag bis Donnerstag ein konstanter Programmbestandteil der deutschen Medienlandschaft. 1996 wurde Jürgen Fliege in Leipzig mit einem der begehrtesten Medienpreise ausgezeichnet: Er erhielt den "Bambi" für die beliebteste Talkshow. Dabei ist Jürgen Fliege seinem Konzept über die Jahre weitgehend treu geblieben: Seriosität und Einfühlungsvermögen, Aktualität und Information mit einem Schwerpunkt hin zu Gesundheits- und Service-Themen.

Pfarrer wollte Jürgen Fliege bereits mit vier Jahren werden. Doch später als Theologiestudent fand er die üblichen Gottesdienste "nicht nahe genug am Menschen". 15 Jahre lang arbeitete er dann als Pfarrer in Düsseldorf, Essen und Aldenhoven, einem Bergarbeiterdorf bei Aachen.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag entdeckte bald sein Talent als unterhaltsamer, ebenso einfühlsamer wie tiefsinniger Redner. So wurde er immer wieder gebeten, große kirchliche Veranstaltungen zu moderieren. Beim Start der kommerziellen TV-Sender brachte die Evangelische Kirche Jürgen Fliege als Pfarrer ein. Durch sein zunehmendes Engagement in den elektronischen Medien war er jedoch bald gezwungen, sein Pfarramt vorübergehend ruhen zu lassen. Dennoch hält Jürgen Fliege auch heute auf Anfrage Gottesdienste und nimmt häufig als Pfarrer und Diskussionsleiter bei kirchlichen Veranstaltungen teil. 1999 gründete er ein privates Institut für Seelsorge und Kommunikation zur Fortbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern.

Jürgen Fliege ist zudem Autor zahlreicher Bücher. Unter dem Titel "Der Menschenflüsterer. Schutzlose Erinnerungen" veröffentlichte er seine Autobiographie.

Seine aktuelle Sendung, "Fliege TV" läuft nahezu täglich europaweit über Satellit (auf RheinMainTV, 16:30 Uhr) sowie im Kabelnetz von Baden-Württemberg (auf BWFamily TV, 16 und 22 Uhr)und ist zudem über das Internet unter www.fliege.de abrufbar.

Für seine Verdienste erhielt Jürgen Fliege 2009 das Bundesverdienstkreuz.

Fliege Verlag GmbH
Frau Süntzenich
Postfach 1241
82324 Tutzing
0231 7769366

www.fliege.de

Pressekontakt:
Redaktion Fliege
Daniela Prüter
Postfach 1241
82324
Tutzing
presse@fliege.de
0231-7769366
http://fliege.de



Jürgen Fliege plädiert für einen emotionalen Täter-Opfer-Ausgleich

Tutzing. Während an deutschen Schulen beinahe täglich neue Fälle von Missbrauch und Misshandlung bekannt werden, hat sich nun der bekannte Fernsehpfarrer Jürgen Fliege zu Wort gemeldet: "Alle reden davon, den Opfern beizustehen. Aber im Grunde werde sie diese Bindungen, die durch den Missbrauch entstanden sind, nie mehr los. Also stehen sie früher oder später alleine da. Wahrscheinlich müssen sie diese dunkle Stunde ihres Lebens mit dem Schicksal, dem lieben Gott oder wem auch immer alleine durchfechten", so Jürgen Fliege. "All den vielen Missbrauchsopfern, die jetzt oft nach Jahren von ihrem Leid erzählen, empfehle ich, ein Gespräch mit Natascha Kampusch zu führen. Denn wir reden die ganze Zeit von Entschuldigung und von Strafen und von Verjährung. Aber keine Entschuldigung und kein Strafgericht und kein Geld der Welt kann die seelischen Leiden, die ein junger Mensch sein Leben lang mit sich trägt, wegnehmen. Missbrauchsopfer bleiben für ihr Leben lang gezeichnet. Ich bin selber eines und weiß daher, wovon ich spreche. Wie man aber diese inneren Wunden schmerzfrei bekommt, genau das lehrt Natascha Kampusch aus eigener Erfahrung. Sie hat meine ganze Bewunderung. Natascha Kampusch, das ist die junge Frau aus Österreich, die als junges Mädchen von ihrem Peiniger über acht lange Jahre hinweg in ein Kellerverlies gesperrt wurde. Und weil sie immer wieder gefragt wurde, warum sie nicht die vielen Gelegenheiten genutzt hatte wegzulaufen, sagt sie in einem ergreifenden Interview, weil sie noch nicht reif gewesen wäre wegzulaufen. Wer soll das verstehen! Später erklärt sie es. Wenn sie damals schon weggelaufen wäre, dann wäre sie als "Opfer" eines bösen Mannes in der Presse vorgestellt worden. Und die Presse hätte sie nach einiger Zeit dann fallen gelassen. Opfer sind auf die Dauer unerträglich. Genau das hatte sie in all den Jahren im Keller aus den Medien gelernt. Erst wenn sie die Entführung innerlich überwunden hätte, dann wäre der Zeitpunkt da, nicht als Opfer aus dem Keller zu kommen, sondern als innerlich freie junge Frau. Und dazu hätte sie den Täter studieren und auch irgendwie lieb gewinnen müssen. Erst müsste sie ihm vergeben können angesichts seiner eigenen Kindheit und frühen Verwundungen, dann wäre der Zeitpunkt da gewesen, dass sie innerlich frei von ihm auch äußerlich weglaufen konnte.Versöhnung und Vergebung scheint ein Weg zu sein, sich von dem Grauen, das einen Tag und Nacht begleitet, befreien zu können. Und Versöhnung und Vergebung braucht immer eine Zuwendung zum Täter, die für alle Öffentlichkeit erst einmal unverständlich ist."
Jürgen Fliege (geb. am 30. März 1947) ist Vater von zwei Töchtern, evangelischer Pfarrer, TV- und Radiomoderator, Filmemacher sowie Autor zahlreicher Bücher und Artikel. Er lebt in der Nähe von München.

Nach zwölf Jahren Pfarramt bei Aachen arbeitete er zunächst im Auftrag der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) freiberuflich bei verschiedenen Fernseh- und Hörfunkstationen. Von 1994 bis 2005 war "Fliege - Die Talkshow" (ARD) von Montag bis Donnerstag ein konstanter Programmbestandteil der deutschen Medienlandschaft. 1996 wurde Jürgen Fliege in Leipzig mit einem der begehrtesten Medienpreise ausgezeichnet: Er erhielt den "Bambi" für die beliebteste Talkshow. Dabei ist Jürgen Fliege seinem Konzept über die Jahre weitgehend treu geblieben: Seriosität und Einfühlungsvermögen, Aktualität und Information mit einem Schwerpunkt hin zu Gesundheits- und Service-Themen.

Pfarrer wollte Jürgen Fliege bereits mit vier Jahren werden. Doch später als Theologiestudent fand er die üblichen Gottesdienste "nicht nahe genug am Menschen". 15 Jahre lang arbeitete er dann als Pfarrer in Düsseldorf, Essen und Aldenhoven, einem Bergarbeiterdorf bei Aachen.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag entdeckte bald sein Talent als unterhaltsamer, ebenso einfühlsamer wie tiefsinniger Redner. So wurde er immer wieder gebeten, große kirchliche Veranstaltungen zu moderieren. Beim Start der kommerziellen TV-Sender brachte die Evangelische Kirche Jürgen Fliege als Pfarrer ein. Durch sein zunehmendes Engagement in den elektronischen Medien war er jedoch bald gezwungen, sein Pfarramt vorübergehend ruhen zu lassen. Dennoch hält Jürgen Fliege auch heute auf Anfrage Gottesdienste und nimmt häufig als Pfarrer und Diskussionsleiter bei kirchlichen Veranstaltungen teil. 1999 gründete er ein privates Institut für Seelsorge und Kommunikation zur Fortbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern.

Jürgen Fliege ist zudem Autor zahlreicher Bücher. Unter dem Titel "Der Menschenflüsterer. Schutzlose Erinnerungen" veröffentlichte er seine Autobiographie.

Seine aktuelle Sendung, "Fliege TV" läuft nahezu täglich europaweit über Satellit (auf RheinMainTV, 16:30 Uhr) sowie im Kabelnetz von Baden-Württemberg (auf BWFamily TV, 16 und 22 Uhr)und ist zudem über das Internet unter www.fliege.de abrufbar.

Für seine Verdienste erhielt Jürgen Fliege 2009 das Bundesverdienstkreuz.

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